Hanbō-Jutsu

Was ist Hanbo-Jutsu?

Hanbō-Jutsu im JJVRP

Diese Selbstverteidigungs Stilrichtung ist im DJJV aufgenommen worden, um den Mitgliedern des DJJV weitere oder mehr Möglichkeiten des Trainings anzubieten, aber auch die Atraktivität des Verbandes zu steigern. Im Rahmen dessen bietet das Jiu Jitsu Lehrteam eine Hanbō Jutsu Prüfungsreihe an, um diese Stilrichtung den Mitglieder im JVRP nahe zu bringen.

Das Hanbō Programm im DJJV wurde unter anderem angelehnt an das Kukishin Ryu (Programm), die Kata sind aus dem Kobudō entnommen. Es wird als ergänzende Stilrichtung des Jiu-Jitsu/ Ju-Jutsu angesehen. Der Anwendungsbereich liegt im Wesentlichen in der Selbstverteidigung.


Das Team

  • Francisco de la Fuente, Hanbō Referent
  • Bernd Mohr, Turnverein Kirchheimbolanden e. V.
  • Matthias Sehnert, Budo Club Samurai 1967 e. V.
  • Jürgen Spielmann, 1. Pfälzischer Judo-Club Schifferstadt e. V.

Hintergründe des Hanbo

Hanbō

Der Hanbō (jap. 半棒) oder zumindest der Begriff entstand seiner Bezeichnung nach aus der Hälfte eines Bō (Han „halb“, Bō „Stock“). Er gehört mit seiner Länge von 80 bis 100 cm zu den Schlag- und Stoßwaffen.     

 
Hanbō Jutsu

In Japan ist der Hanbō als Kobudo-Waffe bekannt. Dort wird im Kukishin Ryu (ca. 14. Jahrhundert) und im Hontai Yōshin-ryū trainiert. Besonders bekannt ist dabei das Kukishin Ryu, welches auch in den Schulen des Jujutsu, noch trainiert wird, welche auf Takamatsu Toshitsugu zurückgehen (Bujinkan, Jinenkan und Genbukan). Der Hanbō wurde 1575 von Nagafusa Kuriyama ins Curriculum des Kukishin Ryu aufgenommen, nachdem in einem Kampf sein Speer vom gegnerischen Schwertkämpfer zerschlagen wurde und er mit dem Rest des Schaftes weiterkämpfte und diesen damit besiegte.[1]

Ein dem Hanbō sehr ähnliche Waffe ist der Tanjo; dabei handelt es sich um einen Spazierstock im westlichen Stil, mit dem in den frühen 1900er Jahren von Uchida Ryogoro Selbstverteidigungstechniken entwickelt wurden. Der Stil ist nach seinem Entwickler Uchida Ryu Tanjo Jutsu benannt und wird heute im Shinto Muso Ryu unterrichtet.[2] Durch seine geringe Größe ist er recht leicht zu verbergen und kann unter anderem durch Handgelenkdrehungen in schnellen Attacken effektiv im Kampf eingesetzt werden. Allerdings bestehen nur etwa 20 % der Anwendungen mit dieser Waffe aus Stößen und Schlägen. Viel mehr wird der Hanbō zum Hebeln eingesetzt.

Der Hanbō ist in mehreren Stilen vorhanden. Im Kobudō, Ninjutsu, Jujutsu, Karate (verschiedene Stile) und auch im Aikidō. Dort wurden die Formen (Kata) weiter unterrichtet und zum Teil auch verändert. Speziell in Deutschland wurde durch Georg Stiebler der Hanbō als weitere Waffe etabliert, da diese Waffe eine gute Ergänzung zum Karate- und Ju-Jutsutraining bildet.

Die Vorteile des Hanbō sind im Nahkampf zu finden, wo man neben effektiven Hebel- auch Stoß- und Schlagtechniken anwenden kann.

1) Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. Sportverlag, Berlin 1999

2) Georg Stiebler: Bo-Karate, Hanbo Jitsu – die Techniken des Stockkampfes. Falken Verlag, 1995

3) Steven Utracik: Hanbo-Jutsu. lulu.com, 2011

Hanbō Jutsu Leitfaden

Mit freundlicher Genehmigung des Ju-Jutsu Landesverbands Württemberg die Leitfaden der Kyu Grade:

 

Mit freundlicher Genehmigung des KKD sind hier die Ausführung der Kata nach Dr. Georg Stiebler (dem "Ur-Vater" des Hanbō Jutsu in Deutschland) dargestellt:



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